Erwin sagt Tschüss...
Es gibt Momente, da ist auch ein guter Redner sprachlos!
Es gibt Situationen, da wird ein Souverän unsicher und
vielleicht sogar beschämt. Eine gerührte Minute, von Gefühl
überwältigt, fast erschlagen von soviel zugeteilter Sympathie!
Gleichzeitig innerlich zerrissen, des schleichenden Gefühls
wegen, das alles eigentlich nicht verdient zu haben und
trotzdem unbändige Freude darüber zu spüren, diesen besonderen
Augenblick zu erfahren!
In Worte also nur schwer zu einzufangen, was ich am vergangenen
Samstagabend, während unseres Abschlussfestes erleben durfte.
Gut, ich habe von 2008-2014 mit großer Begeisterung, sicherlich
mit viel Elan und besonderem Engagement, aber auch immer mit
Freude, den fußballerischen Weg vieler Kinder von den Bambinos
bis zur D.-Jugend begleitet!
Aus der anfänglichen, väterlichen Begleitperson des eigenen
Sohnes, wurde relativ schnell der Fotograf, Berichterstatter,
Pressemittler, Webmaster, Kontaktmann für andere Vereine,
Turnierleiter oder einfach gesagt, der Allround-Betreuer geboren.
Ich habe dabei nie eine der Mannschaften trainiert und das war
auch besser so!
Trotzdem wurde ich auch in sportliche Belange zumindest mit
eingebunden und habe vielleicht deshalb eher sportpolitisch
anfangs am Spielfeldrand, manchmal in der Kabine, oft bei und
mit den Eltern und durch vielerlei schriftliche Einflussnahme,
auch irgendwie die Geschicke der Teams mit gelenkt! Nicht auch
ohne Streit, zumindest mit mancher Kontroverse, aber immer mit
festem Ziel dem Wohl aller Parteien und Interessen gerecht
werden zu wollen.
Mein großes Augenmerk galt aber nicht primär den
Begleitumständen, sondern in erster Linie war und ist mir
eigentlich eines immer viel wichtiger! Am Herzen liegen mir die
Kinder, die durch den Spaß am Fußball, ein Miteinander
erlernen, ein soziales Füreinanderentwickeln und respektvoll
mit den Stärken, Schwächen und Chancen
des Anderen umgehen sollen. Die Eigenschaften dieser Person
manchmal annehmen, in jedem Fall zu verstehen lernen und ggfls.
auch akzeptieren zu wollen oder zu müssen!
Immer in der Hinsicht, sich eigenständig charakterlich zu
entwickeln, aber nie die Grenzen der Toleranz dabei zu verletzen!
Auf dem Weg mitzuhelfen diese Ansätze zu verwirklichen, habe auch
ich viele Fehler gemacht. Ich erinnere mich im Rückblick ungerne
an Ausraster, an Ungerechtigkeit oder an ein Festhalten in
bestimmten Situationen zuviel zu wollen oder zu verlangen!
Sicherlich war ich, Gott sei Dank fühlen wahrscheinlich in diesem
Moment gleiches auch viele Andere, dabei nicht immer Vorbild!
Sport ist eben auch immer Emotion und die ist manchmal und
oftmals auch unhaltbar, zumindest von einer uneingeschränkten,
unüberlegten Euphorie begleitet! Verziehen sei mir also auch
ungerechte Worte!
In jedem Fall tut mir gut, mich an dieser Stelle jetzt und dafür
zu entschuldigen, sollte sich jemand durch mein Tun, mein Wort
oder meine Unachtsamkeit verletzt gefühlt haben!
Wenn nun aber während einer Abschiedsfeier Kinder um mich stehen
und mir Geschenke übergeben (siehe Bilder, aber es waren noch so
viel mehr),die in ihrer Güte, ihrer Art, Ihres damit
verbundenen Einfall und aller gemachten Mühen, Gesten, Worte,
Umarmungen und Verbundenheit auf mich so überwältigend wirken,
dann scheint mehr "gut" als "falsch" gelaufen zu sein!

Es ist auch jetzt noch ein unbeschreibliches Gefühl für mich!
Deshalb sollen diese vielen Zeilen helfen, meinen innigsten Dank
zum Ausdruck zu bringen. Ich werde nichts vergessen und mich sehr
gerne an diese schöne Zeit erinnern!
Abschließend wiederhole ich noch einmal meinen Beweggrund des
plötzlichen Abschied und des Aufgeben lieb gewordener Tätigkeit:
Es bedarf manchmal eines besonderen Anstoßes (egal mit welcher
Wucht dieser einen trifft), um sich selbst nochmal zu überprüfen,
das eigene Tun und die tägliche Routine zu überdenken,
Für und Wider abzuwägen oder Zukunft neu Händeln zu
wollen. Auf eine solche Wegkreuzung bin ich geleitet worden!
Keine eigene Krankheit, keine besonderen Sorgen, keine auferlegte
Maßnahme, erst Recht keine Überdrüßigkeit, kein Groll,
kein Drängen und keine Unlust!
Und trotzdem ist etwas vorhanden, dass mich zur Einkehr und Ruhe
bewegt! Viel Zeit für sich haben zu wollen und in keinem Fall
mehr nach einem Spiel einen Bericht zu schreiben, während der
Partien Fotos zu machen, anschließend Ergebnisse zu verwalten,
Artikel zu schreiben oder pressefertig zu verkünden, die
Internetseite fast täglich zu aktualisieren oder stundenlang
zu modellieren.
Einfach nur Papa sein, wenn der Sohn fragt, ob ich Lust habe ihn
zu einem Fußballspiel zu begleiten! Die große Veränderung
der persönlichen Verhältnisse ist eigentlich ganz leicht zu beschreiben:
Nicht mehr überall funktionieren zu müssen, sondern bewusst etwas
zu wollen! Diesen Schritt werde ich fortan bewusst gehen und bin
sehr zuversichtlich, dass viele mir nahe Menschen diesen "neuen,
anderen Erwin" unterstützen und verstehen werden!
Nicht weg, aber auch nicht mehr immer für alles da!
Dies ist damit mein letzte Eintrag auf unserer Internetseite!
Danke, für Alles!! -Euer Erwin-

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