Sieben-Meter-Krimi; kein Spiel verloren und am Ende toller Zweiter beim Regio-Sparkassen-Cup in Timmel
Im letzten Jahr fand der Regio-Sparkassen-Cup auf der Sportanlage des TuS Rot-Weiss Emden statt und seinerzeit hatten wir uns sehr gefreut, als eigentlich Jahrgang jüngeres Team, dieses Turnier als Gastgeber mitspielen zu dürfen. Damals hatte es von morgens bis nachmittags in Strömen geregnet und am Ende gab es nicht einmal eine Pokalübergabe.
Pokale gab es diesmal leider wieder nicht (was als kleine Geste der Anerkennung der gebrachten Leistung sicherlich angebracht wäre), aber eine schöne, stimmungsvolle Siegerehrung und ein Ballgeschenk sind ein Fortschritt. Die Anlage in Timmel ist von der Bespielbarkeit der Plätze nicht zu toppen. Auch wenn es geregnet hätte (es blieb trocken; hatte aber am Vortag aus Eimern geschüttet) hätte die Drainage (wahrscheinlich 27 km Rohre verlegt) alles aufgesogen. Also optimale sportliche Bedingungen. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorgt und die Turnierleitung hatte alles bestens im Griff. Leider ist die Anlage noch nicht ganz fertiggestellt und dank des guten Wetter und der aufgestellten Zelte gab es auch beim Umkleiden keine Probleme. Die „warme Dusche“ musste aber leider entfallen und einige Frauen fanden auch nicht so prickelnd, dass „für dringende Fälle“ nur ein Dixi-Klo zur Verfügung steht (was uns Männern und die Jungs nicht störte, weil es hinter den Erdwällen ja auch Bäume gibt). Alles in allem, aber vom Ablauf, der Organisation und dem sonstigen Rahmen ein Dank an den Veranstaltern und Ausrichter und ein besonderes Lob an die vielen Helfer, einschließlich der eingesetzten Schiedsrichter.
Für die Zwischenrunde um den Sparkassen-Cup 2013 hatten sich aus den Spielkreisen Aurich, Leer und Emden insgesamt 24 Mannschaften qualifiziert. Es gab somit 4 Gruppen á 6 Mannschaften. Damit nun nicht alle Teams eines Spielkreises in einer Gruppe waren, hatten die Veranstalter vorher Gruppenköpfe gebildet (was sehr gut gelöst wurde). Die qualifizierten vier Emder Mannschaften waren damit auf alle vier Gruppen verteilt. Wir wurden in die Gruppe B gelost und mit uns zwei Vertreter aus dem Spielkreis Leer (SG Verlaat/Ditzum, SC Rhauderfehn) und drei Teams aus dem Kreis Aurich (TSV Riepe, PSV Norden und SG Dornum/Nesse). Die Gruppeneinteilungen waren vorher versendet worden und im Vorfeld als gleichstark besetzt zu betrachten. Natürlich gab es Gruppenfavoriten. Ambitioniert wurden der TV Bunde, SG Upleward/Loquard, die JFV Leer und vor allem die SG Dornum/Nesse vor Turnierbeginn öfter als größte Favoriten genannt und gehandelt. Aber auch Frisia Emden, der SV Süderneuland, TSV Riepe und auch unsere Rot-Weißen wurden in den erweiterten Kreis als mögliche Turniergewinner einbezogen.
Das Auftaktspiel gegen die SG Verlaat/Ditzum konnten wir deutlich mit 5:0 gewinnen. Aus dem Blickwinkel der Spiel- und Kombinationsfreude betrachtet war es im Resümee heute sogar unser bestes Spiel. Auch gegen die Jungs vom SC Rhauderfehn waren wir in diesem Punkt das bessere Team. Aber merkliche Abschlussschwäche und eine erste Portion fehlender Konzentration ließen dieses Match 1:1 enden. Im dritten Spiel dann sogar der erste vermeintliche „Knacks“. Gegen unsere Freunde vom TSV Riepe lagen wir 0:2 hinten und nur Dank einer beherzten Anstrengung in den letzten Minuten konnten wir noch den 2:2 Ausgleich erzielen. Mit bis dato erreichten 5 Punkten ging es dann gegen den Favoriten Dornum/Nesse (u.a. Kreispokalfinalist) schon „um die Wurst“.
„Die Wahrheit liegt -wie immer- auf dem Platz“, könnten unsere Jungs gedacht haben und legen los wie die Feuerwehr. Ein gutes Spiel der Rot-Weißen, mit schön herausgespielten Toren und einem verdienten 3:1 Sieg für die Emder Mannschaft. Gleiches Ergebnis konnten wir im letzten Match der Gruppenspiele auch gegen den PSV Norden erreichen und sicherten uns somit mit 15:4 Toren und 11 Punkten den ersten Platz in der Gruppe B!
Im Achtelfinale (ab jetzt K.O-Modus) ging es somit gegen den Tabellenvierten der Gruppe A. In dieser Gruppe hatte sich Frisia Emden als Gruppensieger durchgesetzt (was die enorme Leistungsentwicklung der Transvaaler unterstreicht und sie zu den besten ostfriesischen Mannschaften zählen lässt). Der TuS Sandhorst war als dortiger Viertplatzierter unser nächster Gegner. Im Kopf waren einige Eltern und auch Kinder vielleicht schon im Viertelfinale und errechneten den nächsten möglichen Gegner. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt (oder auch „Hochmut kommt vor den Fall“). Ein toller Weitschuss, der nie aufsteckenden Sandhorster , ging genau unter die Latte und unsere Stürmer kriegten auf der anderen Seite keinen „rein“. Die Zeit lief uns einfach weg und als eigentlich alles schon entschieden war, konnte Sofiane doch noch den erlösenden Ausgleich erzielen. Jetzt ging es ins 7-Meter-Schießen (bekanntlich nicht unsere Stärke). Es war Sören zu verdanken, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Erst schießt er selber einen todsicheren Strafstoß und im Anschluss zeigt er eine tolle Parade, die uns das Weiterkommen ermöglicht. Puuh, das hätte auch anders ausgehen können.
Im Viertelfinale drehen wir dann nochmal richtig auf. Wie schon zum Turnierauftakt spielen wir ganz frei auf und glänzen durch wunderbare Spielzüge. Gegen Heisfelde in zehn Minuten einen 4:0 Erfolg herauszuspielen unterstreicht unsere heutige Stärke im Spiel nach vorn und katapultiert uns ins Halbfinale. Hier wartete kein geringerer Gegner als EWE-Cup-Sieger TV Bunde. Eine bärenstarke Truppe aus dem Rheiderland, die wir im März bei einem Testspiel kennengelernt hatten. Im anderen Halbfinale kreuzten sich zwei „alte Bekannte“. Frisia hatte sich nach Sieben-Meter-Schießen gegen SV Süderneuland durchgesetzt und UpLo den TSV Riepe mit 1:0 besiegt. Wir hatten mit Erreichen des Semifinales schon mehr erreicht als erwartet. Hätten wir das vorher gesagt bekommen, hätten wir es sofort unterschrieben. Konnten wir jetzt sogar eine Überraschung schaffen?
JA, JAAAAA, wir schafften es. Wir steigerten uns nochmal und jetzt kam neben spielerischer Kultur auch noch Wille und Leidenschaft dazu. Die Kinder holten „alle Körner aus sich heraus“, rannten und „ackerten“ und wurden mit einem 1:0 Erfolg belohnt. Damit standen wir im Finale und wieder einmal war UpLo unser Gegner. Beim Einlaufen konnte man sehen, wie gut sich die Kinder dieser beiden TOP-Teams verstehen. Es wurde geflachst, gelacht, gealbert und miteinander gesprochen. Toller Zusammenhalt! Egal, wer jetzt gewinnen sollte, es war für beide Mannschaften schon ein riesiger Erfolg. Bei der Begrüßung aller Spieler und der Trainer durch den Turniersprecher tippte Thomas per Mikrofon noch auf ein 7-Meter-Schießen und bemerkte: „ …. Beim 9:9 hören wir dann auf…..“! Gerald meinte salomonisch, „ …… dass der bessere nach einem guten Spiel gewinnen möge…“!
Vorweg, es war ein fantastisches Endspiel und wurde anschließend zum (Nerven) Krimi. Beide Mannschaften spielten stark und waren auf Augenhöhe unterwegs. Doch mit weiterer Fortdauer der Partie entwickelte sich ein für alle sichtbarer Unterschied. Wir kamen immer öfter zu klaren und besten Torchancen, die entweder knapp am Tor vorbeizischten, den Pfosten trafen oder vom sehr gut aufgelegten UpLo-Keeper vereitelt wurden. Es blieb torlos und nun nahm die alte Geschichte seinen Lauf. Wir beginnen ….. 1:0, 1:1,2:1,2:2,3:2,3:3 ! Jetzt entscheidet Schütze gegen Schütze. Derk nimmt Anlauf und ballert rechts daneben. Alle Chancen liegen bei Uplo …. aber Sören hält! Niklas schnappt sich die Kugel und …..drüber! Jetzt wieder Uplo! Anlauf und ….TOOOOOOOR!
Wir gratulieren von ganzem Herzen allen Krummhörnern Spielern, den Eltern und dem Trainer. Ihr werdet die ostfriesischen Farben in Barsinghausen würdig vertreten. Dafür wünschen wir Euch viel Erfolg, aber auch Spaß an der Sache und dem Event und natürlich auch das Quentchen Glück, dass man manchmal braucht und welches uns heute gefehlt hat. Auf unseren 2. Platz sind wir aber trotzdem Stolz wie „Bolle“. Danke an unser Jungs, für diesen tollen Tag und Eure gezeigten Leistungen!! |